Knochen und Hunde

Ihr denkt alle, ich hätte schon mit unzähligen Männern geschlafen und beneidet mich darum. Aber das stimmt nicht. Ausser mit meinem Ehemann war ich noch mit keinem Anderen im Bett. Der Eindruck mag entstanden sein, weil es mir tatsächlich Spass macht, herauszufinden wen ich denn sonst so ins Bett kriegen könnte.

Aber um das herauszufinden muss man es nicht wirklich tun. Ich behaupte, wenn Dich ein Typ nach einer Party zurück zum Hotel bringt und Du Dich in der Lobby von ihm verabschiedest, offenbart sich schnell, wer in der Hoffnung auf mehr mitgekommen ist. Ein Risiko gibt es dabei nicht. Keiner würde in einer Hotellobby Übergriffe wagen, denn jeder weiss, dass auch zu später Stunde Personal zugegen ist oder dass der Bereich oft gar videoüberwacht ist.

Das Bedürfnis verspürt, das Spiel anders zu Ende zu spielen, hatte ich nie. Zum Einen widert es mich an, wenn sie jeweils mit bettelndem Blick sagen: “Lass uns doch noch zusammen auf Dein Zimmer gehen”. Fast wie Hunde, die um einen Knochen betteln. Ehrlich gesagt, habe ich aber auch Respekt vor dem Unumkehrbaren. Ich fühle mich gut dabei, dass ich meinem Mann selbstbewusst versichern kann, dass ich ihm nie untreu geworden bin. Dieses gute Gefühl würde ich verlieren, ich würde es auf einen Schlag unwiederbringlich verlieren, mit dem ersten Mal, wo ich das Spiel anders zu Ende spielen würde.

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