Mütter

Berufe in der institutionellen Reproduktion gehören wegen den stabilen langfristigen Perspektiven heute zu den attraktivsten und gefragtesten Berufen überhaupt. Als InteressentIn an einer Tätigkeit in der Reproduktion stehen Ihnen grundsätzlich zwei Möglichkeiten offen: Sie können entweder gebärend oder erziehend tätig sein.

Die Anforderungsprofile für die beiden Reproduktionsberufe sind allerdings unterschiedlich. Während Sie als GebärerIn das 18. Lebensjahr vollendet und biologisch in der Lage sein müssen zu gebären, steht der Beruf als ErzieherIn grundsätzlich allen offen. Als GebärerIn müssen Sie zudem in guter physischer und gesundheitlicher Verfassung sein. Während Ihrer Berufausübung werden Sie entsprechend auch medizinisch betreut, um sicherzustellen, dass Sie und der Nachwuchs bei guter Gesundheit bleiben. Sie müssen sich auch verpflichten, aktiv zum Erhalt Ihrer Gesundheit beizutragen indem Sie sich an die Ernährungsvorschriften halten und für ausreichend körperliche Betätigung sorgen. Während der Zeit als GebärerIn erhalten sie sodann die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren, welche Sie auf die Zeit nach Ihrem Einsatz in der Reproduktion vorbereitet. In der Regel verpflichten sie sich für den Einsatz von zehn Geburten. Bei guter körperlicher Verfassung ist eine Verlängerung um fünf weitere Geburten möglich.

Die Tätigkeit als ErzieherIn erfordert eine abgeschlossene Mittelschulbildung gefolgt von einem pädagogischen Studium. In einer Institutionsfamilie werden Sie dann mit einem Team von fünf anderen Erziehenden für das Aufziehen von sieben Kindern zwischen 0 und 14 Jahren zuständig sein. Die verschiedenen Betreuungsaufgaben werden unter den Erziehenden gleichmässig aufgeteilt, wobei die Koordination einem speziell dazu ausgebildeten Familienoberhaupt obliegt. Das erste Jahr in der Institutionsfamilie dient zur Akklimatisation. Ziel ist es, dass aus Kontinuitätsgründen ein Einsatz mindestens fünfzehn Jahre in einer Familie erfolgt. Nach dem ersten Jahr aber kann die Familie gewechselt werden. Um den Zusammenhalt über eine so lange Zeit zu unterstützen, wird jedes Erziehungsteam durch einen Coach betreut, der hilft, kritische Situationen frühzeitig zu erkennen und zu meistern. Im Gegensatz zur Tätigkeit als GebärerIn, können Sie als ErhiezerIn bis zur ordentlichen Pensionierung tätig sein.

Da Sie sich für eine Tätigkeit in der Reproduktion interessieren, haben Sie möglicherweise auch schon von Personen gehört, die ausserhalb der institutionalisierten Reproduktion unabgängig tätig sind. Als Motivation für diesen Schritt werden meist zwei Gründe angeführt. Einerseits kann man so selber bestimmen, welches Genmaterial man weitergibt und zweitens sei der Bezug zu den Kindern intensiver und von längerer Dauer. Trotzdem müssen wir in dieser Broschüre davon ausdrücklich abraten. Nicht nur würden Sie für die anfallenden Kosten selber aufkommen müssen, was insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu einer enormen Belastung werden kann, sondern Sie können auch persönlich Schadenersatzansprüchen durch Ihre Nachkommen ausgesetzt sein, falls Sie ihnen Chancen verbaut haben sollten. Bei einer Tätigkeit in der institutionellen Reproduktion setzt sich die Reproduktionsbehörde mit solchen Forderungen auseinander.

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