Das Grosse Innovationsspiel

Wer sich an den hohen Salären von Fussballprofis stört, dem ist wahrscheinlich nicht bewusst, welche enormen Innovationsschübe von diesem Sport ausgehen.

Gehen wir zurück zu den Anfängen. Da wurde Fussball ausschliesslich durch Treten des Balles gespielt. Gelegentlich kam der Ball auch in Kontakt mit anderen Teilen des Körpers, was – ausser bei Handkontakt natürlich – nicht weiter Beachtung fand. Der Ball wurde entsprechend mehrheitlich tief gespielt. Aus heutiger Perspektive kann man sich da kaum vorstellen, wie revolutionär der bewusste Einsatz des Kopfes zur Verlängerung oder zur Veränderung der Flugbahn des Balles anmuten musste. Die gezielte Erschliessung der dritten Dimension durch Kopfbälle ist ein Paradebeispiel für eine umwälzende Technologie. Wer immer diese Technologie beherrschte, verfügte über einen enormen fussballerischen Wettbewerbsvorteil, so dass es sich heute keine Mannschaft leisten kann, ohne Kopfbälle auszukommen. Es ist wohl kaum übertrieben, die Erschliessung der dritten Dimension im Fussball mit der Erfindung des Buchdruckes gleichzusetzen. Auch im Bezug auf Wettbewerbspolitik ist der Fussball früh innovative Wege gegangen. Durch die Einführung der Abseitsregel wurde das Spiel auf engeren Raum zusammengedrängt so, dass der Technik am Ball bedeutend höheren Stellenwert zu kam.

Zugegeben, diese beiden Errungenschaften hatten wenig Einfluss auf das alltägliche Leben. Mehr Einfluss hatte und hat Fussball über seine Spieler auf Mode und Stil nehmen können. Aus heutiger Sicht sind insbesondere die Verbreitung und Akzeptanz von Tätowierungen und der Einfluss auf Haartracht zu nennen. Als neuste Innovation sei noch auf die geniale Markierungstechnik bei Freistössen verwiesen. Da wird mit Hilfe eines zu hundert Prozent biologisch abbaubaren Schaums, der sich in kurzer Zeit auflöst, sowohl die Abspielstelle des Balles, als auch die Position der Mauer markiert. Dieser Schaum wird meines Erachtens breitestes Einsatzpotential ausserhalb des Fussballfeldes finden. Ich denke da, nicht zuletzt wegen der Ungiftigkeit des Schaums, an den Einsatz an Kindergeburtstagen beim beliebten Spiel “Rasieren von Luftballonen”.

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