Liebe Frau Müller

Ich möchte Ihnen gleich vorweg versichern, dass wir Ihr Anliegen verstehen können. Aber ich muss auch gleich festhalten, dass wir nicht in der Lage sind, unseren Entscheid zu revidieren.

Sie müssen wissen, dass die Erwartungen an einen Fussballclub heute sehr hoch sind. Es wird von den Eltern, die ihre Kinder bei uns trainieren lassen, erwartet, dass die Kinder professionell betreut werden. Es wird vorausgesetzt, dass die Trainer den Nachwuchs gezielt fördern, um ihnen die Chancen zu öffnen, falls sie talentiert genug sind, eine Karriere als Fussballer zu beschreiten. Diesem Anspruch können wir nur mit professionellen Trainern genügen.

Um die resultierenden Kosten nicht auf die Eltern abwälzen zu müssen, haben wir mit Clubs in höheren Liegen Übernahmeverträge abgeschlossen. Das heisst, wir erhalten eine finanzielle Kompensation, falls unsere Junioren zu solchen Vereinen wechseln. Ich denke, Sie verstehen, dass wir es unter diesen Umständen nicht auf uns nehmen können, Junioren zu trainieren, die Fussball bloss als Hobby betreiben wollen. Wie eingangs erwähnt, verstehen wir, dass Sie Ihren Sohn zu sportlicher Betätigung ermuntern möchten. Es ist aber nicht gerechtfertigt zu verlangen, dass private Fussballclubs diese Möglichkeit bedingungslos bieten müssen. Ich möchte auch zu bedenken geben, dass es diverse Alternativen gibt, um Ihr Ziel zur erreichen. Tun Sie sich mit Nachbarn im Quartier zusammen und organisieren Sie Quartierfussball, motivieren Sie Ihren Sohn, die schulischen Sportangebote zu nutzen oder treiben Sie selber Sport mit ihm.

Sie haben recht, wenn sie konstatieren, dass es früher anders war. Auch ich habe früher in einem Dorfverein Fussball bespielt. Aber die Zeiten ändern sich. Sie kaufen ja Ihr Brot auch nicht mehr in der Dorfbäckerei ein.

Ich hoffe, dass ich Ihnen etwas Verständnis für unsere Haltung, Ihren Sohn nicht in unser Juniorenteam aufzunehmen, abringen konnte.

Mit freundlichen Grüsseng

Rudolf Freiburghaus

Präsident FC Lindenberg

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