Die Zeitbombe

Die einzig wirklich entscheidende Frage im Leben ist, wie willst du Deinen Kindern, Deinen Geschäftspartnern und Deinem Bekanntenkreis in Erinnerung bleiben? Sollen sie in Dir den erfolgreichen, dynamischen Unternehmer sehen, der sich nie unterkriegen liess, der stets neue Wege beschritt? Den geistreichen Gesprächspartner, der auch immer stilsicher auftrat.  Oder sollen sie sich an den alten, gebrechlichen, schwachsinnigen Greisen erinnern, der beim Essen so unappetitlich rumsabberte und dessen Hose stets nach Urin roch? Ist es Dir lieber, Deine Angehörigen und Freunde sagen einmal: «Er musste viel zu früh gehen!» oder eher «Es ist Zeit, dass er endlich gehen kann!».

Wir wetten, dass Du wie die Meisten davon träumst, überraschend und schmerzlos von dieser Bühne abzutreten, solange der Applaus noch tobt. Wenn dem so ist, bieten wir eine perfekte Lösung. Dazu machen wir Dir zu Nutze, was für andere ein bedrückendes Problem darstellt. Der Gendefekt, der bei Jungen unerwünscht spontan zum Herzstillstand führen kann, können wir gezielt in jeden Körper einbauen. Der Vergleich mag etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber einmal eingebaut verhält sich der Defekt etwa so, wie eine Zeitbombe, von der man nicht so genau weiss, wann sie hochgehen wird. In neunundneunzig Prozent der Fälle tut sie dies im Schlaf. Du willst ja nicht beim Diner tot vornüberkippen und mit dem Kopf in den Suppenteller platschen. Das entspräche nicht einem stillvollen Abgang.

Ab dem Zeitpunkt, ab dem der Defekt aktiviert wird, dauert es erwartungsgemäss etwa fünf Jahre, bis es zum spontanen Herzstillstand kommt. Es kann allerdings auch früher oder später passieren. Es ist also eine gewisse Umsicht bei der Wahl des Zeitpunkts für den Eingriff ratsam. Wenn Du Dich zu spät entscheidest, besteht das Risiko, dass Du noch erheblich unter dem Alter leiden wirst. Wenn Du den Zeitpunkt zu früh wählst, verlierst Du möglicherweise viele wertvolle Lebensjahre. Auch beim Verzehr des Vermögens solltest Du etwas Vorsicht walten lassen. Mittellos abtreten, ist stillos. Last but not least – wie man schön sagt – sei darauf hingewiesen, dass jede Krankenversicherung die Kosten für die Behandlung gerne übernehmen wird.

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