Das Badesalz-Urteil

Der Fall Milor Jomair war sicher aufgrund der öffentlich demonstrierten Brutalität bei der Tat einer der meist beachteten Mordprozesse der letzten Monate. Milor Jomair hatte bei einem Streit vor dem Prestige Club dem 40 jährigen Galir B. mit einem Messer die Pulsader am rechten Unterarm aufgeschlitzt, weil er ihn zufällig angerempelt hatte und sich nicht entschuldigen wollte. Als die umstehenden Passanten und Clubgäste Galir B. zu Hilfe eilen wollten, hielt Milor Jomair diese durch Drohungen mit seinem Messer davon ab, sich Galir B. zu nähern. Dazwischen versetzte er ihm mit dem Messer Hiebe, die tiefe Schnittwunden am Hals und im Gesicht des Opfers verursachten, so dass Galir B. blutüberströmt langsam verblutete. Ebenso wie durch seine Brutalität und Kaltblütigkeit sorgte der Fall für Aufsehen, weil Milor Jomair unter dem Einfluss der sogenannten Badesalz-Droge stand.

Bei ähnlich brutalen Mordfällen vor Zeugen war von serdanischen Gerichten in der Vergangenheit die Todesstrafe ausgesprochen worden. In diesem Fall machte die Verteidigung aber geltend, dass der Täter unter dem Einfluss dieser Droge stand, welche seine Persönlichkeit verändert habe, und er daher quasi eine andere Person war während der Tat. Auf die Anwendung der Todesstrafe sei daher zu verzichten.

Mit grosser Spannung war darum das Gerichtsurteil erwartet worden. Im Allgemeinen war die Todesstrafe erwartet respektive gefordert worden, aber man fragte sich, wie das Gericht den Einwand der Verteidigung würdigen würde. So war man nicht überrascht, dass Milor Jomair dann tatsächlich zum Tode verurteilt wurde. Überraschend war der Zusatz im Urteil, dass Milor Jomair unter den Einfluss der Badesalz-Droge zu stellen sei, vor der Hinrichtung.

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